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Bericht von der Deutschen SchülerAkademie 2024

Exkursion:

Ich habe mich endgültig für die Gedenkstätte Esterwegen als Exkursion entschieden und diese auch besucht. Die Leitung organisierte einen Bus für die verschiedenen Exkursionen. Die Gedenkstätte Esterwegen ist ein Konzentrationslager (1933) im Landkreis Emsland gewesen, d.h es waren politische Gefangene, allgemein als kriminell angesehene Menschen, die dort unter menschenunwürdigen Bedingungen leiden mussten. Vor der Führung um das Gelände hatte die Leiterin uns eine kleine Einführung gegeben, in der wir Bilder zur Entstehungs- und Nachkriegszeit des Konzentrationslagers interpretieren sollten. Außerdem hatte die Leiterin uns detailliert den Übersichtsplan des KZs erklärt. Ein interessantes Element zum heutigen Stand der Gedenkstätte ist die Pflanzung von Baumpakete, die als räumliche Vorstellung der abgerissenen Baracken dienen. In einem dieser “Baumpakete” konnte man sich mithilfe der Bilder aus der Einführung das Leid, die Entmenschlichung und Einengung vorstellen, obwohl kaum noch etwas übrig geblieben ist. Was mich innerlich bewegt hat, war das Gemälde von einem Häftling, der die Bestrafung eines anderen Häftlings gezeichnet hat. Die Bestrafung war die kalkulierte Auspeitschung des halbnackten Häftlings draußen von einem gekleideten SS-Mann vor allen anderen Häftlingen und einem Arzt, der gar nicht eingriff und nur dort offensichtlich stand, um die bestimmte Anzahl der Auspeitschung zu aufzunehmen. Wenn der Häftling bewusstlos war, fing die Auspeitschung wieder von vorne an. Am Ende strömte aus dem Rücken des Häftlings Blut, und er wurde dazu aufgefordert, auf dem steinigen, eckigen Laufweg zu rollen. Es war für mich gruselig, denn wir standen alle auf demselben Laufweg, als die Leiterin das Gemälde weiter beschrieb. Und falls der Häftlinge die grausame Strafe weiterhin überlebt hätte, wäre er im dunklen, isolierten und kleinen Zimmer einer besonderen Baracke tagelang ohne Essen eingesperrt worden. Eine Stille herrschte über uns. In dem Augenblick trauerte ich innerlich. Im Anschluss gab es noch eine kleine Diskussion, wie man die Gedenkstätte für die nächsten Generationen zugänglich macht, damit sie nicht in Vergessenheit gerät, sondern in Erinnerung bleibt, dass sich so etwas nie in der Zukunft wiederholen darf.

Es war eine sehr lehrreiche und nachdenklich machende Erfahrung.

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