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Schnuppertag an der Rhenanus-Schule

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„Ich suche dir erstmal die leichten Wörter heraus, damit du besser klarkommst“, verspricht die charmante Latisha im Sprachenraum. Mit ihren 11 Jahren weiß sie, wie man dem Besucher die Angst vor den französischen Vokabeln nimmt: „Guck dir einfach die Bilder hier an und dann findest du in dem Stapel schon irgendwie die Wörter, die dazu passen.“
Gewitzt aber enthält sie dem Gast die tatsächlich einfachen Begriffe wie „hôtel“, „garage“ oder gar „bière“ vor und fordert ihn gleich mit „argent“, „pompiste“ und „coureur“ heraus. Und dass der „plongeur“ wohl ein Taucher sein könnte, bekommt der Kandidat erst durch Knobeln und Probieren heraus. Latisha weiß eben: Man soll niemanden unterfordern.
Zur Belohnung serviert sie dem Gast dann ein Crêpe, das ihre Freundinnen schon vorbereitet haben. Bon appétit!
Auf Englisch macht das Spiel natürlich auch Spaß. So erfährt man am Ende, dass ein „skiver“ wohl ein Drückeberger oder Schulschwänzer sein muss.Aber wer wollte bei so netten Spielen samt sympathischer Begleitung schon die Schule schwänzen?
Sogar eine römische Ritterrüstung kann man hier anprobieren. Sprachen lernen mit Asterix und Lucky Luke rundet das Bild ab.
Florian aus Reichensachsen hat schon jetzt Lust auf diese Schule. Seine Mutter aber sorgt sich, dass die Anfahrt zu kompliziert werden könnte. „Keineswegs! Wir haben doch auch Schüler aus Sontra, die per Bahn und Bus pünktlich und problemlos zu uns kommen. Oder aus Dohrenbach, Witzenhausen oder Neu-Eichenberg“, wird ihr zur Beruhigung entgegnet. Ob die Eltern die Fahrt dann selbst bezahlen müssten, möchte Florian wissen. „Das lass mal unsere Sorge sein. Das kriegen wir schon hin“, gibt die Mutter lächelnd zurück.
Im Deutsch-Zimmer nebenan gibt es eine „Monster-Party“: Maximus, das mächtige Ungeheuer, hat heute Geburtstag – und eine „Lesespurgeschichte“ beschreibt die gruseligen ein- bis fünfäugigen Gestalten, die zum Feiern gekommen sind. Durch aufmerksames Lesen der Geschichte und wiederum mit ein wenig Knobelei kann der Besucher die Monster auf einer vorgegebenen Abbildung wiedererkennen.
Assal und Max führen die Gäste durch diesen Raum voller Sprachspiele: Wortarten und Grammatik übt man hier ganz plastisch mit Hilfe von Memory, Domino oder auch mit einem Quartett der Tempus-Formen.
Der passende Sound zur Monster-Party kommt aus dem Musikraum, in dem die Schulband „The Clefs“ ihr Basislager aufgeschlagen hat: Die Besucher staunen nicht schlecht angesichts der schieren Vielfalt an Instrumenten, die die Kinder hier einmal ausprobieren dürfen. Seit über 7 Jahren schon begeistert die Band das Publikum: Von der Förderstufe bis zum Abiturjahrgang haben sie sich weiterentwickelt.
Und womöglich ist heute ja ein ganz junger und künftiger „Clefs“-Keyboarder oder Gitarrist auf den Geschmack gekommen?
„Rattenscharfes Denken“ und Geschichte im Alltagsleben lernen die Kinder im kombinierten Ethik- und Geschichtsraum kennen. Entspannen können sie sich anschließend beim „freien Malen“ im Kunstraum, ganz ohne Leistungsdruck.

Martialisch geht es hingegen bei den Mathematikern zu: Das Skelett des legendären Zwergenkönigs Baldur VII. hat den arglosen Besucher in einer Grabkammer erwischt, nachdem dieser sich einige Grab-Beigaben in die Tasche gesteckt habe, wie er erschrocken aus einem Flugblatt erfährt: „Teile oder stirb“ fordert Baldur darin und deklamiert einen Spruch mit vielen absonderlichen Forderungen:
„1219 Zwerge waren wir an der Zahl / ihnen lass 12 mal 19 Rubine, ganz ohne Qual“
Oder auch: „195 Vampire mit ihrer schrecklichen Macht / schenk ihnen 19 mal 5 Obsidiane, schwarz wie die Nacht!“
Die Sanduhr rieselt schon und der vermeintlich grabräuberische Besucher muss sich beeilen, ganz genau und fehlerfrei auszurechnen, wie viele Edelsteine er von welcher Sorte auf Baldurs Altar abzulegen hat – damit er mit heiler Haut wieder dem Mathe-Zimmer entkommen kann.
Entspannter lassen es da die Physiker angehen: Mit entdeckendem Lernen soll der Gast den Aufbau und die Funktionsweise von Alltagsgeräten herausfinden. The proof of the pudding: Wenn alle vorbereiteten Fehler beseitigt sind, dann läuft das Ding. Der clevere junge Mann im Foto bekommt es fast ohne Hilfe des Fachmanns hin.
Ebenfalls durch Probieren lässt sich im Biologie-Raum der Aufbau der Organe im menschlichen Körper ermitteln: Dazu kann der Besucher an einer menschlichen Figur organische Operationen vornehmen, ganz schmerzbefreit.
Aber auch an das Wohl unserer gefiederten Freunde ist gedacht: Rechtzeitig zu Beginn der kalten Jahreszeit demonstrieren Moritz und Sahib, welches Futter für welche Vogelgattung geeignet ist.
Sahib kennt sich dabei auch im indischen Schulwesen aus: In seiner früheren Klasse sitzen vierzig Kinder in einem Raum, erzählt er: „Aber die bauen da keinen Mist. Dazu haben die viel zu viel Angst vorm Lehrer.“
Auf die Arbeit auf dem internationalen Arbeitsmarkt scheint dabei auch das Schwarze Brett im Biologie-Raum vorzubereiten: 
„I use light energy to make glucose”, informiert den Leser ein kundiges grünes Wesen namens Chloroplast, das sich um „photosynthesis“ kümmert. „And I break that down to make ATP“, sekundiert ihm ein Wesen namens Mitochondrion.
Mit ATP ist hier offenbar nicht die „Association of Tennis Professionals“ gemeint, sondern das energiereiche Molekül Adenosintriphosphat: „It is used for cellular respiration“, erfährt man von dem Plakat. Biologie und Englisch im Doppel-Pack. Great stuff.
Apropos „Tennis“: Die Fachschaft Sport lädt die Kinder am Abend zu Fußball, Leichtathletik und Spielen in die große Sporthalle. Per QR-Code können sie sich auch gleich für das Talentsichtungstraining registrieren lassen. Die Eltern sind zur gleichen Zeit in der Aula zum Info-Abend mit der Schulleitung geladen, nachdem sie sich an den aromatisch duftenden Kaffee- und Knusperhäuschen der SV und des Fördervereins gestärkt haben. Die nimmermüden Aktivistinnen des Fördervereins unterstützen die Schule schon seit so vielen Jahren, dass sie den einen oder anderen Lehrerkollegen noch aus dessen eigener Schulzeit kennen. 

Vor dem Gang in die Aula oder in die Sporthalle lohnt sich aber noch der Weg in die Welt der Informatik: Der 14-jährige William zeigt den Gästen, wie ein Roboter funktioniert: Dank eines Farbsensors kann dieser durch Erkennen von Farbtönen mit diesen jeweils verknüpfte Aktionen auslösen, etwa: unterschiedliche Töne abspielen.
Der Schüler erläutert dieses universelle EVA-Prinzip (Eingabe-Verarbeitungs-Ausgabe) am Bildschirm und in Interaktion mit der Hardware. Man könne dies gar so weit treiben, dass der Roboter durch Aneinanderlegen verschiedener Farben dazu gebracht werde, eine Geschichte zu erzählen.
Sein Lehrer erklärt währenddessen die Arbeitsumgebung zum Bau eines Raketenautos, dessen Rumpf und Räder von einem 3-D-Drucker erzeugt und für dessen Achsen Teile alter Corona-Teststäbchen verwendet wurden. Ein oben befestigter, aufgeblasener Luftballon liefert den Schub, der den Wagen beschleunigt.
Mögen viele Eltern und ihre Kinder am heutigen Nachmittag ebenfalls einen Schub in die richtige Richtung bekommen haben! Nicht nur, aber auch aus Reichensachsen…

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