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Wie selbstverständlich unter einem Dach: Ins frühere Sportinternat sollen junge Menschen mit und ohne Handicap einziehen. Das ist der feste Wille nicht nur des Förderkreises Schulsportzentrum, hier mit (von links) Siegfried Frühauf, Tom Weise, Margit Pfeil, Andrea Stöber, Michaela Deutschmann-Weise, Max Balken und Dr. Jörg Möller. Foto: Chris Cortis

Von Verzögerung „irritiert“

Inklusionsprojekt im Sportinternat: Förderkreis macht Druck

„Es hakt“, stöhnt der Leiter der Badestädter Rhenanus-Schule, Dr. Jörg Möller, und fügt enttäuscht hinzu: „Wir sind irritiert, dass es nicht weitergeht.“ Wir, das sind in dem Fall Mitglieder des Förderkreises Schulsportzentrum, der sich unter Federführung von Andrea Stöber und der stellvertretenden Vorsitzenden Michaela Deutschmann-Weise seit der Schließung des Sportinternats vor gut fünf Jahren für eine Nachnutzung dieser Immobile eingesetzt hat und es weiterhin mit Nachdruck tut.

Und das mit großem Erfolg: Knapp 1,8 Millionen Euro an Zuschüssen für die Stadt hat der Förderkreis an Land gezogen, damit unter dem Dach des Internats junge Leute mit und ohne Handicap gemeinsam wohnen, lernen und Sport treiben können.

Schule, Stadion sowie Leichtathletik- und Turnhallen sind jeweils nur einen Steinwurf entfernt.

3000 Euro aus eigenen Mitteln hat der Förderkreis für eine Machbarkeitsstudie aufgebracht. Herausgekommen ist ein Konzept, das bei den Werraland-Lebenswelten in Eschwege nicht nur großen Anklang, sondern auch die Bereitschaft gefunden hat, dieses Inklusionsprojekt mit voraussichtlichen Kosten von 3,7 Millionen Euro für Umbaumaßnahmen in die Tat umzusetzen.

Folglich stimmten Bad Sooden-Allendorfs Stadtverordnete einstimmig dem Verkauf des früheren Internats zu und billigten ebenso einmütig einen Vertrag, wonach der millionenschwere Zuschuss von der Stadt an die Werra-Lebenswelten abgegeben wird.

Eigentlicher Knackpunkt: Diesen so bezeichneten Überleitungsvertrag hat Bürgermeister Frank Hix noch nicht unterschrieben, weil aus seiner Sicht noch einige Fragen der Klärung bedürfen, so auch diese, ob der Verkauf der Immobilie für 198 000 Euro „unter dem Marktwert und ohne Bieterverfahren und Wertermittlung“ mit dem Vergaberecht der Europäischen Union vereinbar sei.

Wenig Verständnis für die Verzögerung hat Michaela Deutschmann-Weise. Sie pocht auf die Umsetzung der vom Stadtparlament „demokratisch und einstimmig gefassten Beschlüsse“. Und Dr. Möller treibt die „Angst“ um, Geld und viel Arbeit könnten „zunichte“ gemacht werden. Gleichzeitig betont er, mit den Werraland-Lebenswelten habe man „einen kompetenten und zuverlässigen Partner“ gefunden. Die Zusammenarbeit bezeichnet er als „bestens“.

„Wir haben alles richtig gemacht“, zieht Vorsitzende Andrea Stöber eine Zwischenbilanz und äußert die Hoffnung, „dass Engagement und Chancen nicht vernichtet werden und man mit dem Förderbescheid verantwortlich umgeht“.

Ausgeräumt sind inzwischen Bedenken des Bürgermeisters, das Inklusionsprojekt müsse noch in diesem Jahr fertig gestellt und abgerechnet sein. Dagegen hatte zwischenzeitlich der Landtagsabgeordnete Knut John unter Berufung auf Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir mitgeteilt, der Bewilligungszeitraum könne auch über das Jahr 2023 hinaus verlängert werden.

Der Förderkreis sieht in der geplanten Nachnutzung des Sportinternats ein „Leuchtturmprojekt“. Als einziges in Hessen unter bundesweit nur drei ähnlichen stärke es die Schule, die Stadt und die Region.


Quelle: HNA vom 23.01.2023

 

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