
KSR-Delegierte der Rhenanus-Schule im Hessischen Landtag
Begeistert waren wir von der Exkursion am Dienstag, 13. Mai, zum Hessischen Landtag nach Wiesbaden. Bei der gemeinsamen Unternehmung des Kreisschülerrates (KSR) aus dem Werra-Meißner-Kreis mit den drei Kreisverbindungslehrern und einem PoWi-Kurs der Beruflichen Schulen Eschwege war die Rhenanusschule gut vertreten.
Um 7.00 Uhr startete der Bus in Witzenhausen, sammelte uns um 7.30 Uhr in Bad Sooden-Allendorf ein, um in Eschwege ab 8.00 Uhr mit den restlichen Schülern nach Wiesbaden durchzufahren. Von 11.30 Uhr bis 17.00 Uhr folgte ein straffes Programm. Bevor wir in den Landtag gingen, konnten wir bei bestem Wetter einen Mittagsimbiss einnehmen und die Innenstadt erkunden.
Im Landtag selbst gab es drei Programmpunkte von je einer Stunde. Nach einer multimedialen Einführungspräsentation in die Arbeit des hessischen Landtages folgten die beiden Highlights: der Besuch einer Plenarsitzung des hessischen Landtages, um die Landtagsabgeordneten bei ihrer Arbeit live zu erleben, und direkt im Anschluss ein ausführliches Gespräch mit dem Landtagsabgeordneten Felix Martin aus dem Werra-Meißner-Kreis. Wir lauschten von den Zuhörerrängen im Obergeschoss der Plenarsitzung und wurden gebeten, Applaus zu unterlassen. Überrascht waren wir, dass zu Beginn zunächst Allen gratuliert wurde, die seit der letzten Sitzung runde Geburtstage hatten, Eltern geworden sind usw. Auch wurde eine Schweigeminute für kürzlich verstorbene, ehemalige Abgeordnete abgehalten. So persönlich hätten wir uns das nicht vorgestellt. Viel Raum nahmen Reden einer Delegation aus Bad Vilbel ein, da dort der diesjährige Hessentag stattfindet. Wir erlebten dabei den Minsterpräsidenten, Boris Rhein, sowie die Landtagspräsidentin, Astrid Wallmann, beide CDU, in Aktion. Etwas langweilig war die folgende Fragerunde (Abgeordnete lesen vorbereitete Anfragen vor, die angesprochenen Ministerien ihre vorbereiteten Antworten), von der wir durch unsere nächste Station befreit wurden.Denn nach dem Besuch im Plenarsaal lud der Landtagsabgeordnete Felix Martin aus dem Werra-Meißner-Kreis bei Kaltgetränken, Snacks und Obst zum Gespräch.
Da Felix Martin noch vor zehn Jahren selber Kreisschulsprecher des Werra-Meißner-Kreises war, bot er uns sofort das „du“ an. Er kam vor über sechs Jahren mit 23 als jüngster Abgeordneter für die Grünen in den Landtag. „Ich kann mir aber nicht vorstellen, mein Leben lang Politiker zu sein,“ antwortete er auf eine entsprechende Frage. - „Gibt es etwas, was dich dich im Landtag besonders nervt?“ Felix: „Der Fraktionszwang, also dass ich immer mit meiner Partei stimmen muss. Ich bringe diese Woche einen Antrag ein, einen von mir geschriebenen Gesetzentwurf zur Betreuung in den Kindertagesstätten. Der wird sicher abgelehnt werden, obwohl ich durch viele Gespräche mit Abgeordneten der beiden Regierungs-Parteien weiß, dass sie den Antrag gut finden und ihm zustimmen würden, wenn es den Fraktionszwang nicht gäbe. Aber dennoch stehe ich hinter dem Fraktionszwang. Die Wählerinnen und Wähler müssen sich ja auf mich verlassen können, sie haben mich als Abgeordneten der Grünen gewählt. Da kann ich nicht einfach machen, was ich will.“
Wir erfuhren noch viel und detailliert über den Alltag eines Abgeordneten. Felix: „Die Arbeitsbelastung ist enorm“, was wir aufgrund der Schilderungen nachvollziehen konnten. „Ich habe für meinen Gesetzentwurf Kitas in allen Landkreisen in Hessen besucht, um mir die Arbeitsbedingungen anzuschauen.“
Die Stimmung im Landtag war auch kurz Thema. Die AfD würde eine Sonderrolle spielen, obwohl sie derzeit die zweitgrößte Fraktion stellt. „Sie treten sehr aggressiv auf, dass macht schon manchmal wütend. Schließlich müssen wir Alle auch zusammenarbeiten, um die besten Ergebnisse zu erzielen. Das geht nicht, wenn man dauernd unter der Gürtellinie angegriffen wird.“
Die Stunde mit Felix Martin verging viel zu schnell, und wir haben verabredet, uns bald von ihm oder einem anderen Landtagsabgeordneten aus dem Werra-Meißner-Kreis einladen zu lassen.
Malwine: „Ich fand den Besuch im Landtag und die Fahrt im Allgemeinen sehr schön, wir haben viele Einblicke in das Leben einer Politikerin/eines Politikers bekommen. Auch für die Gemeinschaft des KSR war die Fahrt gut, denn es gab viele Möglichkeiten interessante Gespräche mit anderen Schülerinnen und Schülern zu führen.“
Rufus: „Ich fand den Besuch im Landesparlament auch sehr eindrucksvoll und informativ. Man hat das eigene Wissen noch vergrößern können und Einblicke die Politik bekommen, die man sich so zwar auch hätte verschaffen können, es aber wahrscheinlich nicht machen würde. Besonders das Gespräch mit Felix Martin am Ende des Aufenthaltes fand ich sehr spannend.“
Michael Czelinski-Uesbeck: „… und ich war beeindruckt, wie Malwine und Rufus durch viele gut vorbereitete Fragen an den Landtagsabgeordneten das Gespräch geprägt haben - ohne Scheu vor dem großen Plenum! Chapeau!“
Um 17 Uhr startete die Rückfahrt und pünktlich um 20 Uhr, wie geplant, konnten wir in Bad Sooden-Allendorf aussteigen. Während der Busfahrten sorgten die beiden Mitarbeiterinnen des Eschweger Regionalbüros von Felix Martin, Heike und Marion, für unser leibliches Wohl mit Laugenstangen, Obst und Getränken. Vielen Dank noch einmal aus der Ferne!
Malwine Schöne (R9a), Rufus Blankenburg (G10a) und Herr Czelinski-Uesbeck (als Kreisverbindungslehrer)
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